Atypischer Autismus

Der atypische Autismus ist eine wissenschaftlich sehr unterschiedlich definierte Kategorie der Autismus-Spektrum-Störungen. Sie wird meist mit dem frühkindlichen Autismus/der autistischen Störung in Zusammenhang gebracht, vereinzelt aber auch mit dem hochfunktionalem Autismus (Asperger-Syndrom). Wir beziehen uns hier auf die überwiegende Zuordnung zum frühkindlichem Autismus. Dementsprechend werden die gleichen Hauptkategorien und Einzelsymptome zu Grunde gelegt, allerdings können einzelne Kategorien, wie zum Beispiel die stereotypen Verhaltensmuster, Interessen und Aktivitäten fehlen. Auch wird die Diagnose atypischer Autismus dann vergeben, wenn die Symptomatik erst nach dem 3. Lebensjahr zu beobachten ist. Es wäre jedoch ein Fehler, davon auszugehen, dass die Diagnose atypischer Autismus automatisch eine mildere Ausprägung der Autismus-Spektrum-Störung bedeuten würde. Das mögliche Fehlen einzelner Symptomkategorien besagt nichts über den Grad der Beeinträchtigung durch die übrige Autismussymptomatik und durch häufig vorliegende komorbide Störungen (Begleitstörungen).

Desweiteren wird die Diagnose atypischer Autismus häufig bei autistischen Kindern mit stärkerer geistiger Behinderung vergeben und löst damit die unscharfe Formulierung „autistische Züge“ ab.